Julian Arp gehört zur letzten Schülergeneration des bedeutenden Cellisten Boris Pergamenschikow.
Dessen Anregung, neben aller Versenkung in kleinste musikalische Details immer auch den Blick für die Umgebung des jeweiligen Werkes, die Bildende Kunst oder die Literatur zu öffnen, stieß bei Julian Arp auf große Resonanz.
Nicht nur am Instrument sondern auch hinter der Kamera beweist der in Norddeutschland geborene Cellist und Fotograf aus Leidenschaft heute ein entsprechendes Faible für Formen, Struktur und feinste Nuancen.
Die langjährige, intensive Zusammenarbeit beim International Music Seminar in Prussia Cove mit György Kurtág, Ferenc Rados und Steven Isserlis hat auf ihn bis heute einen großen künstlerischen Einfluss.
Seine Ausbildung schloss er bei David Geringas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin ab, wo er zusätzlich bei Eberhard Feltz ein prägendes Kammermusikstudium absolvierte. Auf diesem Gebiet kristallisierte sich, befördert durch die Zusammenarbeit mit Musiker*innen wie András Schiff oder Elisabeth Leonskaja einer seiner künstlerischen Schwerpunkte heraus.
Mit seinem langjährigen Duopartner Caspar Frantz wurde er mehrfach bei nationalen und internationalen Wettbewerben mit ersten Preisen ausgezeichnet.
2009 fokussierten sie sich auf Mendelssohn-Bartholdy mit einer vielbeachteten Gesamteinspielung seiner Werke für Cello und Klavier. Das 2013 erschienene Album „Time isn’t passing“ spannt den Bogen von J. S. Bach zu György Kurtág.
Als Solist gleichermaßen wie als Kammermusiker widmet sich Julian Arp einem breiten Repertoire vom Barock bis in die Gegenwart, wobei die Neue Musik ins Zentrum der musikalischen Auseinandersetzung rückt. Komponist*innen wie Violetta Dinescu, Sarah Nemtsov, Helena Winkelman, Sven-Ingo Koch, Samir Odeh-Tamimi und Marcelo Nisinman haben Stücke für ihn geschrieben, die er uraufgeführt hat.
Neben seiner weltweiten Konzerttätigkeit in Sälen wie der Philharmonie Berlin, der Carnegie Hall oder der Wigmore Hall gehört das Unterrichten ebenso zu seinem künstlerischen Alltag.
2013 wurde er als Professor an die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz berufen.
Julian Arp spielt ein Cello, das 2010 von Stephan von Baehr in Paris eigens für ihn gebaut wurde und nach dem Vorbild der Stradivari Stauffer Ex Christiani 1700 entstand.